Stimmt es eigentlich, dass Akademiker weniger oft arbeitslos sind als beruflich Qualifizierte?
Generell gilt der Grundsatz: Das Risiko arbeitslos zu werden sinkt enorm, wenn man eine Ausbildung oder ein Studium abgeschlossen hat. Die qualifikationsspezifische Arbeitslosenquote für Akademiker lag 2018 stabil bei 2,1 %. Bei beruflich qualifizierten Fachkräften, die sich bspw. zum Fachwirt, Industriemeister oder Betriebswirt weiterqualifiziert haben, betrug die Arbeitslosenquote im Vergleichszeitraum hingegen lediglich 1,2 %. Diese sank außerdem gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 0,3 %.
Dies zeigt: Eine duale Ausbildung mit anschließender Aufstiegsfortbildung schützt noch besser vor Arbeitslosigkeit als ein Studium.
Stimmt es aber eigentlich, dass Akademiker immer sicherere Jobs haben als beruflich Qualifizierte? Ein weiterer wichtiger Aspekt ist der Befristungsanteil. Angaben des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) zufolge lag dieser zuletzt für beruflich qualifizierte Fachkräfte mit einer abgeschlossenen dualen Ausbildung bei 6,3 %; für Absolventen einer Fachwirt-/ Betriebswirtweiterbildung bei nur 5,3 %. Der Anteil der Akademiker in einem befristeten Beschäftigungsverhältnis rangierte indes mit 11 % deutlich über diesen Werten.
Fazit: Die Chance, nach einem Studium eine unbefristete Anstellung zu finden, ist geringer als mit einem Abschluss der Aufstiegsfortbildung. Es gibt also viele sehr gute Gründe sich für eine duale Ausbildung mit anschließender Weiterbildung zum Fachwirt, Industriemeister oder Betriebswirt zu entscheiden. Und das Beste daran ist, dass ab dem 01.08.2020 das neue Aufstieg-BAföG kommen wird. Es fördert zukünftig noch stärker die Teilnehmer in ihrer Karriere nach der Ausbildung. Auf allen drei Fortbildungsstufen bis hin zum „Master-Niveau“. Nutznießer der Förderung sind vor allem die Fachwirte, Industriemeister, Kaufleute und Betriebswirte.
Der Artikel bezieht sich bzw. übernimmt Teile dieses DIHK-Artikels.
Beste Grüße
Gerald Fichtner